Jedes Jahr besucht unsere Lovetoytest-Crew die internationale Erotikmesse VENUS in Berlin, in froher Hoffnung wieder Neuigkeiten auf dem Sexspielzeugmarkt zu entdecken.
Dass die VENUS nicht (mehr) der überflieger ist, hatten wir mehrfach berichtet und ist auch in zahlreichen anderen Erotik-Portalen zu lesen.
Doch was sich dieses Jahr abspielte, war ein Graus. Die Messe verkleinerte sich um mindestens drei Hallen. Ein Großteil der deutschen und europäischen Aussteller hat sich dieses Jahr radikal von der VENUS abgespalten. Parallel zur VENUS wurde die EroFame-Erotikmesse, in dem eine halbe Stunde entfernten Potsdam abgehalten.
Stein des Anstoßes waren die unverschämt hohen Standpreise und Auflagen für die Aussteller und Models. Beispielsweise sollten nun auch die Models, also die Zugpferde der Erotikmesse, Gebühren bezahlen.der größte Teil der deutschen Erotikszene wird langfristig wahrscheinlich auf die Erofame-Messe ausweichen.
übrig bleiben nur noch die laut donnernden Bühnen, mit unmotiviert zappelnden “Models”, sowie die Stände, bei denen man bergeweise sinnlos bedruckte Flyer mitnehmen, oder DVDs zu Ramsch-Preisen erstehen kann. Wir vermuten, dass sich die Venus-Veranstalter mit ihrer Geldgier ins eigene Knie geschossen haben. Geärgert hatten wir uns über mehrere Anbieter von Placebo-Pharmazeutika, die unbehelligt ihr Märchen erzählen durften. Mit Seriosität und Erotik hat die VENUS-Messe nicht viel zu tun.
Wenige innovative Aussteller, wie Omocha-Dreams, der die Rends-Produkte vorstellte, sowie der Fleshlight-Stand und einige kleinere Aussteller waren interessant.
Der Sexspielzeug-Genießer wird leider weiterhin auf eine niveauvolle und entspannte Messe-Atmosphäre verzichten müssen. Scheinbar verkennt die Erotikszene den Wandel der Zeit. Immer mehr Leute sind mit der Art und Weise, wie die Erotikmessen stattfinden unzufrieden. Vielleicht sollte man die Pornomesse und die Erotikmesse voneinander trennen.
So, wie die Erofame stattfindet, stellen wir uns auch eine Erotik-Messe vor. Aber leider dürfen diese nur Fachbesucher aus der Erotikbranche besuchen.
Auf dem Berliner Hauptbahnhof fragten wir ein Pärchen (Erkannt an den Werbe-Tüten der Messe), wie sie die Messe fanden. Die Antwort war: „Sch… ! Es war viel zu laut, eng, hektisch und hatte keinerlei erotisches Flair. Man konnte sich nichts in Ruhe ansehen, ohne bedrängt und geschubst zu werden.der Eintrittspreis steht nicht im Verhältnis zum Nutzen. Wir werden nicht wieder kommen.“
Naja, wir werden beobachten, wie es mit der VENUS „Fach“messe weitergeht.
Liebe Grüße von Euren
toysuchenden Weltenbummlern