Sexspielzeug für Männer – Empfehlungen, Tipps & Meinungen
1.) Werbung, Übertreibung, Verarsche und die Unwissenheit vieler Sexshop- Texter
Diverse Lovetoy-Hersteller und Sexshops suggerieren dem männlichen Kunden mit reißerischen Produktbeschreibungen und geschönten Produktabbildungen, dass es nichts Schöneres auf der Welt gibt, als Penisvibratoren mit schlapper Leistung, stinkende Masturbatoren und grässliche Sexpuppen zu benutzen. Doch dass die Realität anders aussieht, haben unzählige geprellte Kunden (und natürlich auch wir von Lovetoytest) am eigenen Leibe erfahren.
Bei einem Verhältnis von schätzungsweise 80% Frauentoys und 20% Männertoys haben die Sexspielzeug- Entwickler, die ja ohnehin meistens männlich sind, offenbar ihr eigenes Geschlecht vergessen. Wir wagen ferner zu behaupten, dass die meisten Produkte bei der Entwicklung gar nicht auf den Nutzen getestet wurden.
Ein Großteil der angebotenen Erotikartikel kann man lediglich -wie es die Sextoy- Hersteller selbst sagen- als “Spaß“-Artikel bezeichnen. Befriedigende Stimulation? Fehlanzeige! Ob es sich um reine Profit-Gier handelt, oder ob es vielleicht gar nicht so einfach ist, den Penis zufriedenstellend zu stimulieren, wissen wir nicht.
Außer der Fleshlight scheint es nur wenig ernsthaft gutes Sexspielzeug für Männer zu geben. Wir haben für Euch ausgiebig gesucht, bergeweise Kataloge gewälzt und in englischsprachigen Sexspielzeug- Test- Seiten und Foren recherchiert und versuchen auf Lovetoytest.net die besten Sextoys vorzustellen.
Mit unseren Erkenntnissen, den Meinungen unseres Lovetoy-Test Forums und auch eigenen Experimenten stellte sich heraus, dass der Penis eigentlich nur zwei Dinge braucht: Entweder eine streifende Stimulation mittels einer “Höhle” bzw. der eigenen Hand, oder aber eine kräftige Vibration.
Wenn sich ein Mann ein Sextoy kauft, gelten ebenfalls wie bei Frauen- Sexspielzeugen ähnliche Kaufkriterien: Aussehen, Farbe, Form und Geruch sind ebenso wichtig, wie Lautstärke (Schmatzen), Anwenderfreundlichkeit, gesundheitliche Unbedenklichkeit und Hygiene. Wir versuchen unsere Testberichte hart aber fair aus den Augen eines Mannes zu schreiben. Mit diesem Ratgeber möchten wir Euch eine grobe Richtung aufzeigen, wie man die Selbstbefriedigung noch etwas abwechslungsreicher gestalten kann.
2.) Penis- Sexspielzeuge mit streifender Stimulation: Masturbator & Kunstmuschi
Da der Penis zum Penetrieren der Vagina gemacht ist, hat die Natur eingerichtet, dass das „Beste Stück“ besonders durch auf- und abstreifende Reibung zwischen Penisspitze und Peniswurzel stimuliert wird.
Ein Sexspielzeug zu bauen, dass eine röhrenförmige Vagina authentisch simuliert, ist definitiv keine einfache Sache.
Aber es gibt sie: Die Alternative zur rechten Hand!
Masturbatoren im handlichen Pocket- Format, Kunstmuschis in realistischer Lebensgröße und richtige Torso – Nachbildungen mit Po und Oberschenkeln.
Welche Kunstmuschi – Materialien sind unbedenklich?
Beim Kauf von Masturbatoren, egal ob groß oder klein, sollte man darauf achten, dass das Material gesundheitlich unbedenklich ist. Kauft Euch keine Toys, die z.B. mit “Flutsch-Material” oder “Gleitfreudiges Jelly” bezeichnet werden. Sie enthalten oft nachweislich krebserregende und erbgutschädigende Inhaltsstoffe, die in der Kinderspielzeugindustrie seit Jahren europaweit verboten sind.
Besser sind Masturbatoren aus Silikon, TPR (Thermoplastical Rubber), TPE (Temoplastical Elastomer), EPDM oder unter Marketingnamen wir UR3, Ultra-Realistic, Loveclone, Cyberskin, Superskin etc. bekannt sind. Hilfreich ist auch der Hinweis „Phthalat free“. Leider wissen bis heute viele Sexshops selbst nicht, was sie verkaufen. Kaum eine Branche hat so derart schlecht ausgebildete “Fachkräfte” wie die Erotikindustrie. Fragt oder Lest am besten vor dem Kauf in unserem Forum nach.
Welchen Masturbator kaufen?
Ob Du ein großes oder kleines Lovetoy kaufen willst, kannst Du von Deinem Geschmack und Geldbeutel abhängig machen.
Ein gutes „Streiftoy“, sollte jedoch innen stark strukturiert sein. Damit sind nicht die kleinen Hügelchen diverser Billigtoys gemeint, sondern gut sind richtige Lamellen, lange Noppen, Querrippungen, verschiedene Innendurchmesser und gebogene Kanäle. Eine echte Vagina ist ja auch nicht glatt, sondern ist natürlich gekrümmt und hat verschiedene Oberflächenstrukturen. Ferner sollte der Kanal schön eng sein und nicht schon in entspanntem Zustand einen drei Zentimeter großen Durchmesser haben. Das Feeling beim Masturbieren ist Klasse. Selbst die “rechte Hand” kann solche Gefühle nicht auslösen.
3.) Penis- Liebesspielzeuge mit vibrierender Stimulation: Penisvibrator
Ein einfacher Stabvibrator eignet sich bei den allermeisten Männern eher nicht zur Herbeiführung eines Orgasmus. Die Vibration wird lediglich als „nett“ oder „angenehm“ beschrieben, aber mehr nicht. Somit fallen sämtliche Männertoys auf Basis von batteriebetriebenen 3 Volt- Motoren (also alle Vibro-Eier, eingegossene Vibratoren oder deren Komponenten) durch. Denn ein Sexspielzeug soll nicht nur kribbeln, sondern auch befriedigen. Das Geld kann man sich wirklich für hochwertigere Sachen sparen.
Wir begründen die Erkenntnis in der Tatsache, dass die Klitoris eine erheblich höhere Nervendichte je Quadratzentimeter hat, als der Penis. Von daher reicht einer Frau oft ein normaler Stabvibrator, der bei dem Mann für ein herzhaftes Gähnen sorgt.
Wir haben 30 Männer befragt und es stellte sich heraus, dass der messbare Bereich ab 400 m/s2 mit einer Frequenz von 50 bis 130 Hz am Orgasmusintensivsten ist. Der Penis braucht also eine langsame und sehr kräftige Vibration. Die meisten asiatischen Billigvibratoren drehen leider viel zu schnell und zu schwach.
Oft werden Vibroeier auch als Set mit Kunstmuschis vertrieben. Von den Schwingungen kommt lediglich nur ein Bruchteil beim Penis an.
Welchen Penisvibrator kaufen?
Gute Erfahrungen haben wir lediglich mit diversen Massagegeräten und den Vibratoren von VibroStyle gemacht. Nachteilig wirkt hierbei sicherlich die Tatsache, dass die Geräte kabelgebunden sind. Aber „gut Ding, will Power haben“. Nach unserer Meinung ist ein schmuckloses Massagegerät, wie der Tappy Massager, oder der Zauberstab II bzw. III besser, als eine vibrierende, hautfarbene Lustgrotte.
4.) Aufblasbare Sexpuppen – Oh Schreck! Oh Graus!
Sexpuppen werden auch als Liebespuppen, Gummipuppen oder Seemannsbräute bezeichnet.
Über diese Erotikartikel wird oftmals viel gelacht, viel getuschelt und offensiv Werbung gemacht. „Sie kann immer, will immer und sieht heiß aus“.
Doch beim Kauf ist Vorsicht geboten. Was dem Kunden gerade auf diesem Marktsegment angeboten wird, geht auf keine Kuhhaut. Wem sein Geld lieb ist, sollte auf den Kauf der billigen Exemplare (also unter 150 EUR) verzichten.
Auf der Verpackung HUI – Ausgepackt: PFUI !
Außen werden auf der Verpackung sexy Model- Körper mit hübschen Gesichtern aufgedruckt. Dabei wird ordentlich in die Trickkiste von Bildbearbeitungsprogrammen gegriffen.
Holt man die Gummipuppe aus der Verpackung heraus, kriegt man das blanke Grausen. Hässlich ist eine wahre Untertreibung. Ungeniert und unserer Meinung nach vorsätzlich wird der Kunde über den Tisch gezogen. Im wahrsten Sinne kauft man die Katze im Sack. Foto einer Billig- Sexpuppe
Kaum ein Sexshop zeigt die Liebespuppen ausgepackt. In einigen Sexshops darf man die Puppen nicht einmal aus der Verpackung entnehmen – denn das verpflichtet zum Kauf!
Aufbau der meisten Liebespuppen:
Es scheint für die meisten Gummipuppen eine Standardform aus Weich- PVC (in Luftmatratzen – Style) vom selbigen Hersteller zu geben. Quasi ein Grundmodell. Die Größe von ca. 1, 40 m und die Form von Kopf, Händen und Füßen ist fast überall gleich. Im Siebdruckverfahren werden Modelfotos oder chinesische Gesichtzüge auf Alienköpfe gedruckt. Es werden auch so genannte 3-D- Gesichter angeboten. Bei diesen Exemplaren hat das Gesicht die Form einer Maske (mit ebenfalls oft asiatischen Formen) und sie sind sogar mit Kunsthaaren ausgestattet.
Meistens haben die Puppen die gleiche Busengröße mit aufgedruckten Nippeln. „Deluxe“- Version haben runde unnatürliche Riesenbrüste mit großen Brustwarzen.
Ferner haben die meisten Modelle die gleiche Pussy. Eine PVC- Lasche (oft Jungfernhäutchen genannt) muss gewaltsam abgerissen werden – ein scharfer Grat entsteht. Dahinter liegt ein Kunststoffkanal ohne jegliche Struktur und ohne Möglichkeit die Pussy zu reinigen. Das Feeling ist erschreckend schlecht.
Luxus-Liebespuppen haben eine herausnehmbare Muschi. Es ist dann ein optisch misslungener Kanal eingebaut, in die eine Pussy und auf der Rückseite ein Anus zu sehen ist. Als Material dienen Skinmaterialien. Dies ist die einzig sinnvolle Variante für eine wirkungsvolle Sexpuppe (Vom Design mal abgesehen).
Die aufgeführten Mängel werden oft mit Kleidungsstücken, Leuchteffekten und allem Möglichen verkaufsfördernd geschmückt, um doch noch den einen oder anderen Mann zum Kauf zu überzeugen. Wirklich toll sind die verdammt teuren Modelle von First Androids oder Mechadoll. Die Hersteller produzieren die Puppen aus Silikon und Kunststoff-Kombinationen. Jedoch kosten sie aber auch ab 3000 EUR aufwärts.
5.) Penispumpen – Leider nicht wirklich so geil, wie oft beworben!
Auch wenn wir die Kategorie Penispumpen bereits in einem anderen Kapitel besprochen haben, möchten wir an dieser Stelle der Vollständigkeit halber ein paar Hinweise geben.
Findige Sexshops scheuen nicht davor zurück, auch Penispumpen zur Lustbefriedigung anzupreisen. Dies ist definitiv unwahr.
Nur durch die Herbeiführung eines Unterdrucks kann man keinen Orgasmus bekommen. Der Penis kann auch nicht gemolken oder zwangsentsamt werden. Da hilft es auch nichts, ein Lustei an den Plastikzylinder zu kleben.
Man kann lediglich seine Erektion verstärken und den Penis für ein paar Minuten anschwellen lassen. Dies sollte man nicht übertreiben und auch nicht regelmäßig machen, da wir vermuten, dass die Elastizität der Schwellkörper bei regelmäßiger Überdehnung nachlässt und Erektionsprobleme zu erwarten sind.
Wirklich gut sind nur die Penis-Stimulatoren, die mit mechanischer Reizung UND Unterdruck arbeiten. Ein tolles Beispiel ist die VENUS 2000.
6.) Reizstrom – Eine unterschätzte Stimulations- Technik
Reizstrom wird ebenfalls genauer in einem anderen Kapitel Elektrosex behandelt. Es eignet sich sehr gut zur Simulation von Nervenzellen des Penis. Jedoch ist es nicht jedermanns Sache, sich Strom am „besten Stück“ anzulegen, wenngleich dies definitiv eine tolle Erfahrung sein kann.
Wir möchten an dieser Stelle entgegen einiger Meinungen von Hobbybastlern davor warnen, mit selbstgebauten Elektroden oder gar Geräten herumzuexperimentieren. Nutzt bitte ausschließlich medizingeräte-technisch zugelassene Reizstromgeräte.
Wir hoffen, dass wir Euch ein wenig Licht im Sextoy-Dschungel gegeben haben und freuen uns auf Eure Anmerkungen in unserem Forum.